Maßnahmen für eine bessere Sepsis-Nachsorge

Im Rahmen der Deutschland erkennt Sepsis Kampagne haben wir eine Erhebung zum Stand des Sepsis-Wissens in der Allgemeinbevölkerung durchgeführt. Für die strukturell repräsentative Umfrage wurden vom 24. Februar bis zum 8. März 2022 insgesamt 1.039 Personen befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass das Sepsis-Wissen in allen Bevölkerungsschichten unzureichend ist. Auffällig ist, dass das Wissen selbst bei Betroffenen nicht besser ist als bei der nicht-betroffenen Allgemeinbevölkerung. Die Ergebnisse der Umfrage sind also nicht nur erschreckend, sie zeigen darüber hinaus, dass es einen erheblichen Verbesserungsbedarf bei der Gesundheitskompetenz der Betroffenen selbst gibt und dass insbesondere das Gesundheitswesen eine strukturierte Nachsorge gewährleisten muss. Die Sepsis Stiftung hat dazu zwei konkrete Ansätze entwickelt: einen Sepsis-Pass und eine Patienten-Kurzinformation, die kostenfrei (unter Einhaltung der Urheberrechte) von allen Leistungserbringenden im Gesundheitswesen genutzt werden kann. 

In der unabhängigen und interdisziplinären Fachzeitschrift Monitor Versorgungsforschung wurde kürzlich die Patienten-Kurzinformation vorgestellt, sowie einige erste Ergebnisse der Umfrage veröffentlicht. Die umfassenden Ergebnisse der Umfrage werden im Rahmen des Welt-Sepsis-Tages am 13. September präsentiert, eine ausführliche wissenschaftliche Publikation ist aktuell in Arbeit. 

Link zur Originalpublikation

Ausgewählte Wissensfragen zum Thema Sepsis – Betroffene und Allgemeinbevölkerung im
Vergleich (Anteil korrekter Antworten). Quelle: Marek et al.: „Sepsis-Wissen nach überstandener
Sepsis: Ergebnisse einer Befragung und Vorstellung einer Entlass-Kurzinformation“, in:
„Monitor Versorgungsforschung“.