Simons Kampf gegen die unsichtbare Gefahr

Diese Geschichte erzählt nicht nur von Simons Überlebenskampf, sondern ist ein Aufruf, die unsichtbare Gefahr einer Sepsis ernst zu nehmen.

Simon, ein strahlender Junge voller Lebensfreude, fand sich plötzlich in einem unvorstellbaren Albtraum wieder. Eine Meningokokkensepsis, eine Erkrankung, für die es damals noch keine Schutzimpfungen gab, bedrohte sein junges Leben von nur 15 Monaten. Das Drama nahm seinen Lauf, als wir als Familie Zeuge wurden, wie sein Körper von einer unsichtbaren Gefahr angegriffen wurde.

Lesen Sie hier Simons ganze Geschichte, erzählt aus der Perspektive seiner Eltern.

Es war eine Nacht, die unser aller Leben für immer veränderte. Inmitten von Sorge und Unsicherheit kämpfte Simon, damals 15 Monate jung, auf der Intensivstation gegen die Übermacht der Bakterien. Die Ärzte, unsere letzten Hoffnungsträger, standen vor einem Kampf gegen die Zeit, ohne die heutigen Mittel der Prävention.

Die Nachricht von Simons Krankheit löste einen Notfall aus – eine drohende Epidemie. Selbst auf unserer Baustelle, einem Ort der Routine, wurden die Mitarbeiter aufgefordert, sich sofort ins Krankenhaus zu begeben.

Dieser Appell ist nicht nur Simons Geschichte, sondern auch ein dringender Ruf, die Bedrohung von Sepsis ernst zu nehmen. Unsere Familie wurde mit den lebensverändernden Auswirkungen konfrontiert, die diese Krankheit mit sich bringt. Möge Simons Kampf ein Appell an alle sein, aufmerksam zu sein und sich gegen diese unsichtbare Gefahr zu schützen.

*Diese Lebensgeschichte erzählt nicht nur von Simons Überlebenskampf, sondern auch von einem größeren Appell – ein Aufruf, die unsichtbare Gefahr von Sepsis ernst zu nehmen und Maßnahmen zu ergreifen, um diese Krankheit zu bekämpfen.*

In den schwersten Stunden seines Lebens wurde Simon von den Ärzten und Schwestern auf der Intensivstation betreut. Die Medikamente, die in seinen kleinen Körper gepumpt wurden, und die intensiven Bemühungen des medizinischen Teams waren die einzige Hoffnung. Doch selbst die besten Bemühungen konnten nicht verhindern, dass Simon in ein künstliches Koma versetzt werden musste und ein Kampf um Leben und Tod begann.

Der Raum, der von den monotonen Pieptönen der Überwachungsgeräte erfüllt war, wurde zu unserem Gefängnis der Unsicherheit. Der Gedanke daran, Simon für immer zu verlieren, zerriss uns innerlich. Jede Minute fühlte sich wie eine Ewigkeit an, und wir waren machtlos gegenüber der unbarmherzigen Zeit.

Die Nachricht über Simons Zustand verbreitete sich wie ein Lauffeuer, und die Mobilisierung des Gesundheitsamtes begann. Eine Welle der Panik und Besorgnis durchzog nicht nur unser Leben, sondern auch das unserer engsten Kontakte. Selbst auf der Baustelle, einem Ort, der Normalität und Alltag symbolisierte, wurde die Realität von Simons Krankheit schmerzhaft spürbar.

Die Tage, die folgten, waren geprägt von einem Kampf gegen das Unbekannte. Die Schutzimpfungen wurden angeordnet, und Menschen, die in den letzten vierzehn Tagen Kontakt mit Simon hatten, wurden alarmiert. Die Krankheit, die in unseren Gedanken unbegreiflich war, wurde zu einer allgegenwärtigen Gefahr, die nicht nur Simons Leben bedrohte, sondern auch das derjenigen, die ihm nahestanden.

In dieser Zeit der Unsicherheit und des Wartens, in der das Leben vieler Menschen auf den Kopf gestellt wurde, fanden wir die Kraft, unsere eigene Geschichte zu teilen. Unsere Familie wurde zu einem Zeugen für die schmerzhaften Realitäten von Sepsis. Dies ist nicht nur Simons Geschichte; es ist ein eindringlicher Appell an alle, die Bedrohung durch Sepsis ernst zu nehmen und Maßnahmen zu ergreifen, um das Bewusstsein für diese tückische Krankheit zu schärfen.

Unsere Welt schien in einem Albtraum gefangen zu sein, und der Gedanke, dass eine Bakterieninfektion das Leben unseres Kindes so radikal verändern konnte, ließ uns fassungslos zurück. Doch inmitten des Chaos und der Verzweiflung versuchten wir, einen Hauch von Normalität aufrechtzuerhalten. Der Kontakt zu Freunden und Familie, die uns in diesen schweren Zeiten unterstützten, erwies sich als lebensrettender Anker.

Während die Schutzimpfungen stattfanden und die Untersuchungen der Kontaktpersonen intensiviert wurden, blieben wir an Simons Seite, Tag und Nacht. Sein kleiner Körper kämpfte gegen die Meningokokken an, und die Ärzte überwachten jede Veränderung aufmerksam. Die Hoffnung, die in den Augen des medizinischen Teams lag, gab uns einen Hauch von Zuversicht.

Doch die Realität der Meningokokkensepsis war gnadenlos. Die Bakterien hatten bereits großen Schaden angerichtet, und Simons Zustand blieb äußerst kritisch. Die Unsicherheit, ob er den Kampf gewinnen würde, nagte an unseren Nerven, und die Zeit schien stillzustehen. In einem ständigen Wechsel zwischen Hoffnung und Angst durchlebten wir die schlimmsten Tage unseres Lebens.

Schließlich, als die Stunden zu Tagen wurden, zeigte sich ein zaghaftes Licht am Horizont. Simons Körper reagierte positiv auf die Behandlung, und die Intensivstation wurde zu einem Ort der Hoffnung. Die Ärzte teilten uns mit, dass er allmählich aus dem künstlichen Koma erwachte, und ein Gefühl der Erleichterung durchströmte uns.

80 Operationen und 15 Jahre später

Heute, viele Jahre nach dieser Zeit, ist Simon ein strahlendes Beispiel für den unbändigen Willen und die Stärke, die aus dem Überwinden von Hindernissen erwachsen können. Trotz der gravierenden Auswirkungen der Meningokokkensepsis hat er nicht nur überlebt, sondern auch beeindruckende Erfolge in der Para-Leichtathletik erzielt. Als mehrfacher Deutscher Meister hat er nicht nur physische, sondern auch emotionale Hürden übersprungen.

Simon ist nicht nur ein Athlet, sondern für viele ein Vorbild. Im Jahr 2022 wurde er vom DFB als Amateurfußballer des Jahres ausgezeichnet, eine Anerkennung, die seine herausragenden Leistungen und sein Engagement im Fußball widerspiegelt. Doch hinter all diesen sportlichen Erfolgen steht eine tiefgreifende Geschichte, eine Geschichte von Überleben, Kampfgeist und einer Familie, die trotz aller Widrigkeiten zusammengehalten hat.

Seine Geshichte hat viele Menschen berührt, und heute setzen wir uns aktiv im Kampf gegen Sepsis ein. Wir wollen Bewusstsein schaffen, damit diese tückische Krankheit nicht unterschätzt wird und andere davor bewahrt werden können, ähnliche Schicksalsschläge zu erleiden. Simons Geschichte ist ein Zeugnis der Hoffnung und ein Aufruf zur Vorsicht und Prävention, damit niemand alleine durch die Dunkelheit gehen muss, die Sepsis mit sich bringt.