• Katarinas Geschichte

Katarinas Geschichte

Mit Krebs werde ich plötzlich ernst genommen. Mit der Sepsis immer noch nicht! Das MUSS sich ändern. Wir brauchen eine Sepsis Nachsorge in Deutschland!

Ich bekam eine schwere Sepsis mit 35 Jahren

Ich heiße Katarina und war Lehrerin.

Ich habe drei kleine Kinder, die zum Zeitpunkt meiner Sepsis 3 Jahre (Zwillinge) und 1 Jahr alt waren. Wir haben Haus und Hof mit einigen Tieren und ich wurde plötzlich aus dem Leben gerissen.

Ich hatte meine Periode und blutete länger als gewöhnlich… 7 Tage, 10 Tage… Mein Unterleib schmerzte aber ich funktionierte weiter. Ging arbeiten und versorgte Kinder und Tiere. Dann am letzten Schultag vor den Sommerferien 2023 konnte ich abends nicht mehr laufen so groß waren die Schmerzen.

Mein Mann selbst Notfallsanitäter hatte da schon das Wort Sepsis erwähnt. Jedoch ging ich erstmal schlafen. Nachts rief er dann den RTW.

Meine Entzündungswerte waren in dieser Nacht schon bei über 400. Ich hatte eine Eierstockentzündung verschleppt und einen großen Abszess. Mein gesamter Bauchraum war entzündet und voller Eiter.

Auf der Intensivstation war ich mir sicher, dass ich sterben werde. Kein Gedanke an meine Kinder half, ich war bereit zu sterben.

Ich hatte großes Glück, habe überlebt und konnte alle Extremitäten behalten.

Allerdings habe ich bis heute mit den Langzeitfolgen und Folgeerkrankungen zu kämpfen.

Ich fragte beim Arzt explizit nach dem Immunsystemaufbau nach Sepsis. Aber ich bekam nur zu hören: Sie sind noch jung, das wird schon wieder. Das hat leider nicht funktioniert, denn ich bekam nur 8 Monate nach der Sepsis Brustkrebs. Es folgte ein halbes Jahr Chemotherapie, Brust OP, Strahlentherapie, 1 Jahr Antikörper Therapie und Anti-Hormontherapie für mindestens 7 Jahre.

Mit Krebs werde ich plötzlich ernst genommen.
Mit der Sepsis immer noch nicht! Das MUSS sich ändern. Wir brauchen eine Sepsis Nachsorge in Deutschland!

Jetzt bin ich mit 37 Jahren in Pension, schwerbehindert und habe Beeinträchtigungen, die den Alltag mit drei kleinen Kindern und Tieren sehr herausfordernd machen.

Aber ich lebe immernoch !

Heute nehme ich meinen Körper ernster und funktioniere nicht einfach weiter, wenn ich mich nicht gut fühle!
Katarina