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Politik
Mehr Anstrengungen rund um Sepsis können viele Menschenleben retten und gleichzeitig Kosten senken. Wir wünschen uns, dass Sepsis zu einem der wichtigsten Themen der Gesundheitspolitik wird.
Die Sepsis Stiftung setzt sich aktiv für die Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnostik, Behandlung und Nachsorge von Sepsis auf politischer Ebene ein. Unser zentrales Anliegen ist deshalb, die Bedeutung des Themas Sepsis in Politik und Öffentlichkeit zu verankern. In diesem Bereich finden Sie unsere aktuellen Stellungnahmen und politischen Forderungen, die wir mit Fachleuten, Betroffenen und der breiten Öffentlichkeit teilen, um ein Bewusstsein für Sepsis zu stärken und konkrete politische Maßnahmen anzustoßen.
Unsere Stellungnahmen und Forderungen an die Politik
Sepsis als nationale Gesundheitspriorität:
Die Sepsis Stiftung fordert, dass Sepsis endlich als Gesundheitspriorität auf politischer Ebene anerkannt wird. Die Einführung einer nationalen Strategie zur Sepsisbekämpfung, die Prävention, frühe Diagnostik und eine schnelle Behandlung umfasst, ist dringend notwendig. Diese Strategie sollte die Grundlage für eine verbesserte Versorgung von Sepsis-Patienten in Deutschland bilden.
Unterstützung der „2030 Global Agenda of Sepsis“:
Sepsis kennt keine Grenzen. Die Sepsis Stiftung unterstützt die weltweite Initiative „2030 Global Agenda of Sepsis“, die darauf abzielt, bis 2030 die Zahl der Sepsis-Todesfälle weltweit zu halbieren. Wir fordern die Politik auf, sich aktiv an dieser globalen Agenda zu beteiligen und Maßnahmen zu ergreifen, um Sepsis auch international zu bekämpfen.
Frühzeitige Sepsis-Erkennung im Gesundheitssystem:
Ein zentrales Ziel unserer politischen Arbeit ist es, die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Sepsis zu verbessern. Wir fordern, dass Sepsis als Bestandteil der standardisierten Notfallversorgung in Deutschland integriert wird. Dies muss durch gezielte Fortbildungsprogramme und spezialisierte Schulungen für medizinisches Personal unterstützt werden.
Förderung der Sepsis-Forschung:
Wir fordern eine verstärkte Finanzierung und Unterstützung der Sepsis-Forschung. Neue Erkenntnisse und innovative Ansätze sind entscheidend, um wirksame Behandlungsoptionen zu entwickeln und die Mortalität durch Sepsis langfristig zu senken. Die Sepsis Stiftung setzt sich für eine Erhöhung der Forschungsinvestitionen auf nationaler und internationaler Ebene ein.
Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung:
Die meisten Sepsis-Erkrankungen entwickeln sich zu Hause. Dann kommt es darauf an, dass die Bürgerinnen und Bürger die Anzeichen für Sepsis sicher erkennen und reagieren können. Wir fordern deshalb eine breit angelegte, nachhaltige Aufklärungskampagne in der Hand der BzgA. Die Erfolge beim Thema HIV/AIDS zeigen, wie es geht!
Aktuelle Forderungen & Stellungnahmen:
Dringender Appell an die kommende Bundesregierung: Nehmen Sie Sepsis in die nationale Gesundheitsstrategie auf!
(Berlin, 7. April 2025) Sepsis – die schwerste Komplikation von Infektionen – betrifft jedes Jahr in Deutschland circa 500.000 Menschen. Etwa 140.000 der Betroffenen versterben, die überwiegende Mehrheit der Überlebenden leidet an schweren Krankheitsfolgen. Tragisch ist, dass ein Großteil der Todesfälle und Folgeschäden durch bessere Prävention und schnelleres Behandeln vermeidbar wäre. Trotz ihrer verheerenden Auswirkungen auf die Betroffenen, die Gesellschaft und die Wirtschaft schenken die politischen Entscheidungsträger der Sepsis viel zu wenig Aufmerksamkeit.
Stärkung der Patientenrechte im Zusammenhang mit vermuteten Behandlungsfehlern
Hintergrund: Sepsis ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Etwa 75 % der Überlebenden sind von teils schweren, lebensverändernden Langzeitfolgen betroffen wie z.B. Amputationen, dauerhafte Organschäden, reduzierte geistige Leistungsfähigkeit oder psychische Erkrankungen. Etwa 50 % der Todesfälle und auch der schweren Langzeitfolgen könnten durch bessere Infektionsprävention, frühere Erkennung des Krankheitsbildes sowohl im häuslichen Umfeld als auch durch medizinisches Fachpersonal und eine verbesserte, stringente Versorgung abgewendet werden. Auch nach der Akutversorgung sehen sich Betroffene häufig Problemen gegenüber, weil es bisher keine gezielte Nachsorge bei Sepsis gibt.
2030 Global Agenda for Sepsis
Im Bundestag wurde die „2030 Global Agenda for Sepsis“ präsentiert, eine Initiative der Global Sepsis Alliance und der Sepsis Stiftung, die mit 70 weltweiten Partnerorganisationen eine Strategie zur Reduktion der Sepsis-Sterblichkeit und Langzeitfolgen entwickelt hat. Ziel der Agenda ist es, durch koordinierte Anstrengungen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene die globale Belastung durch Sepsis signifikant zu senken. Besonders betont werden die frühzeitige Diagnose, die verbesserte Aufklärung von Bevölkerung und Ärzteschaft sowie die flächendeckende Einführung von Notfallprotokollen in Krankenhäusern. Schirmherren der Agenda sind der WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus und Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach. Die Sepsis Stiftung unterstreicht, dass diese Agenda ein wichtiger Schritt ist, um die Forderungen der WHO Sepsis Resolution weltweit umzusetzen und fordert die Politik in Deutschland dazu auf, Sepsis dementsprechend zu einem prioritären Handlungsfeld der Gesundheitspolitik zu machen.
Anhörung des Gesundheitsausschusses zur Sepsis-Sterblichkeit
Die Sepsis Stiftung fordert dringend effektive Maßnahmen zur Bekämpfung der hohen Sepsis-Sterblichkeit in Deutschland. Jährlich erkranken über 500.000 Menschen, von denen 140.000 sterben – eine Quote, die in anderen Ländern bereits halbiert wurde. Zentrale Maßnahmen sind eine bessere Impfprävention, Aufklärung der Bevölkerung und des medizinischen Personals sowie eine gezielte Krankenhausreform. Besonders problematisch sind finanzielle Fehlanreize, die eine frühzeitige und effektive Behandlung erschweren. Eine transparente Berichterstattung und Digitalisierung der Versorgungsdaten könnten zusätzlich helfen, Leben zu retten. Die Bundesregierung wird aufgefordert, die WHO-Sepsis-Resolution konsequent umzusetzen.
Unser Appell an die Politik:

Zitat von Prof. Dr. Konrad Reinhart, ML
Vorsitzender Sepsis-Stiftung
Senior Professor
Sepsis Awareness and Advocacy
Charité Universitätsmedizin
BIH Visiting Professor/Stiftung Charité
Founding President Global Sepsis Alliance
„In kaum einem Bereich unseres Gesundheitswesens kann man mit konsequenter politischer Führung so viel erreichen wie bei Sepsis. Wir fordern deshalb alle Verantwortlichen auf, Sepsis zu einem prioritären Thema ihres Handelns zu machen und in allen Maßnahmen von Anfang an mitzudenken! Patientensicherheit in einem der teuersten Gesundheitssysteme der Welt gibt es nur, wenn wir gemeinsam wesentliche Verbesserungen bei Sepsis erreichen!“
Setzen Sie sich mit uns für eine bessere Sepsis-Versorgung ein!
Die Sepsis Stiftung engagiert sich für eine stärkere politische Aufmerksamkeit, bessere Früherkennung und wirksamere Behandlung von Sepsis. Wir fordern eine nationale Strategie, verstärkte Forschungsförderung und gezielte Aufklärungskampagnen.
Haben Sie Fragen zu unseren politischen Forderungen oder möchten Sie unsere Arbeit unterstützen? Kontaktieren Sie uns – gemeinsam können wir etwas bewegen!