Christina lebt nach der Sepsis ihr zweites Leben

Wer das Gefühl hat, dass irgendwas mit seinem Körper nicht stimmt, sollte nicht warten, dies untersuchen zu lassen

Christina, 36 Jahre, Arzthelferin von Beruf, ist schwanger und freut sich auf ihr drittes Kind. Doch dann bekommt sie plötzlich Blutungen und starke Kopfschmerzen. Die Blutungen hören auf, dem Kind geht es gut. Einige Wochen später kommt Christina wieder mit Blutungen ins Krankenhaus. Infolge einer Infektion stirbt das Kind, die Infektion weitet sich nach der Geburt zu einer Sepsis aus. Christina wird operiert, sie erholt sich und wird entlassen. Doch drei Wochen später erkrankt sie wieder an Sepsis.

Lesen Sie hier Christinas ganze Geschichte.

Ich lebe jetzt genau 1 Jahr und 8 Monate mein zweites Leben. Mein zweites Leben – das können all die Personen nachvollziehen, die ähnliches oder vielleicht auch noch schlimmeres in Bezug auf eine Sepsis erlebt haben. Ärzte können einem nach einer überstanden Sepsis nicht immer helfen. Es treten Fragen auf, die sie gar nicht richtig beantworten können, denn die Überlebensrate nach einer Sepsis ist nicht grade hoch. Also fehlt da die Erfahrung. Außerdem verläuft jede Sepsis etwas anders. Sepsis ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Sie ist die schwerste Verlaufsform einer Infektion. Ausgelöst durch die körpereigenen Abwehrreaktionen kommt es häufig zu Organ- und / oder Gewebeschäden, was häufig bis zum Tode führt, wenn nicht rechtzeitig und richtig reagiert wird.

Zu meiner Geschichte

Im Januar 2017 habe ich erfahren, dass ich schwanger bin. Die Freude war groß, da ich mir immer drei Kinder gewünscht habe. Die Schwangerschaften und Geburten zuvor waren immer ein Traum. Da habe ich noch nicht ahnen können, was mir diesmal geschieht.

Im April 2017 war ich mit meiner Familie in Spanien im Urlaub. Alles war gut, bis ich plötzlich starke Blutungen und starke Kopfschmerzen bekam. Ich dachte eigentlich, das wäre es mit der Schwangerschaft gewesen. Das Krankenhaus dort hat mich untersucht und alles war bestens. Was ich kaum glauben konnte. Also habe ich mich geschont. Als wir wieder in Deutschland angekommen sind, bin ich sofort nochmal zur Untersuchung gegangen. Auch da war wieder alles ok. Das Herz schlug. Das Kind machte Purzelbäume. Am 30. Mai 2017 bekam ich erneute Blutungen, worauf mich mein Gynäkologe zur Untersuchung in die Klinik schickte, da der Gebärmutterhals schon verkürzt war. Immer wieder von Kopfschmerzen begleitet. Also bin ich hin. Dort habe ich die nicht so erfreuliche Nachricht bekommen, dass es sein kann, dass ich eine Fehlgeburt haben könnte und man aus diesem Grund eine Cerclage versuchen könnte. Bei der Cerclage handelt es sich um eine operative Cervixumschlingung, die dazu dient, die Haltefunktion des Zervix zu verbessern bzw. wiederherzustellen, um so einer Frühgeburt vorzubeugen. Da ich alles versuchen wollte, um das Kind zu behalten, habe ich mich für diesen Weg entschieden. Nach einer Woche Aufenthalt im Krankenhaus durfte ich heim. Hatte keinerlei Beschwerden mehr. Doch dann kam die nächste Überraschung. Am 10. Juni 2017, also ca. 6 Wochen später, hatte ich erneut Blutungen, worauf ich ins Krankenhaus überwiesen wurde und strenge Bettruhe verordnet bekam. Auch hier wieder fast täglich Kopfschmerzen. Dafür bekam ich entweder Paracetamol oder etwas zum Kühlen. Mir kam das Ganze da immer schon komisch vor, da ich es aus den anderen Schwangerschaften nicht kannte. Die Ärzte hatten aber keine Erklärung dafür.

Immer wieder wurde mir Blut abgenommen und ein CTG gemacht. Herztöne waren immer zu hören. Im Ultraschall war alles gut. Also weiter abwarten. Am 17. Juni überkam mich ein kalter Schauer, worauf ich die Schwester rief. Ich bat sie darum, mal Fieber zu messen. Das tat sie und sagte, es wäre alles ok. Sie schob den Schüttelfrost auf meinen Miniventilator, den ich – bei 35°C Hitze draußen – neben mir, aber von mir abgewandt stehen hatte. Das Problem hierbei war schon, dass es von der Schwester nicht dokumentiert wurde und somit die Information auch nicht an den Oberarzt gelangt ist. Nachmittags kam ein Arzt zu mir, wollte mein Blut kontrollieren und verordnete mir ein Antibiotikum. Dieses habe ich aber erst nach vielen, vielen Stunden bekommen, da es nicht mehr vorrätig war. Meiner Meinung nach ist dies ein sehr großes Problem in deutschen Krankenhäusern.

Der nächste Morgen kam und eine weitere Ärztin zur Visite. Sie sagte, ich solle mich sofort melden, falls ich irgendein Krankheitssymptom bemerken würde. Da habe ich aber nicht registriert, was sie meinte, sonst hätte ich sie auf den Schüttelfrost des Vortages aufmerksam gemacht. Außerdem erwähnte sie, dass ich ein weiteres Antibiotikum bekommen würde, worauf ich sie noch fragte, ob ich es zu dem bestehenden dazu bekomme oder als Kombiantibiotika. Sie antwortete, das müsste man noch schauen. Also wartete ich ab. Ich bekam noch reichlich Besuch an dem Tag und außer leichten Kopfschmerzen ging es mir gut.

Um ca. 18 Uhr rief mein Sohn mich weinend auf dem Telefon an, der an dem Tag seinen neunten Geburtstag ohne mich feiern musste. Ich solle doch bitte nach Hause kommen. Ich beruhigte ihn und sagte: Noch ein paar Tage, dann komme ich heim. Kaum hatte ich aufgelegt, merkte ich, wie sich mein Befinden drastisch veränderte. Ich rief die Schwester – es war die gleiche im Dienst wie am Vortag – und fragte erneut, ob ich Fieber hätte. Nachdem sie gemessen hatte und das Thermometer um die 38°C anzeigte, ging sie raus und kam mit einer anderen Schwester zurück. Sie sagte, sie hätte mit der Oberärztin telefoniert, ich müsse sofort in den Kreißsaal. Auf den Weg dorthin verschlimmerte sich mein Zustand. Ich bekam hohes Fieber und Bauchschmerzen. Im Kreißsaal angekommen wartete schon das Team auf mich. Ich bekam starken Schüttelfrost, sodass mich vier Mann festhalten mussten, um mir Blut abnehmen zu können. Die Oberärztin sah schon, dass ich trübe Flüssigkeit verlor und teilte mir mit, dass wir hiermit die Schwangerschaft abbrechen müssen. Beim Ultraschall sagte sie mir, dass keine Herztöne mehr zu sehen wären und ich es mir bitte zur Vergewisserung auch ansehen sollte. Ausgerechnet an dem Tag, an dem ich morgens das erste Mal das Kind in meinem Bauch gespürt hatte. Nachdem ich das gesehen hatte, war ich einverstanden mit dem Abbruch, da ich zwei wunderbare Kinder zuhause hatte, die ihre Mutter brauchten. Das Schlimmste für mich war nur, dass es ausgerechnet am neunten Geburtstag meines Sohnes passieren musste.

Da die Schwangerschaft für eine Kürettage (Ausschabung) schon zu weit fortgeschritten war, musste ich das Kind noch gebären. Mir ging es richtig schlecht mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Fieber. Im Rauschzustand wurde ich gefragt, ob ich das Kind sehen wolle, ich eine Obduktion durchführen lassen möchte und ob ich es selbst beerdigen möchte. Ich war in dem Zustand gar nicht richtig in der Lage, darauf zu antworteten und redete erst wirres Zeug. Aber das Kind musste ja irgendwie raus. Leider hat die Prozedur noch lange fünf Stunden gedauert. Die Ärztin hatte mich vorher schon darüber aufgeklärt, dass wir die Nachgeburt nicht abwarten würden, sondern dass ich sofort in den Operationssaal geschoben werde und danach ggf. eine Nacht auf der Intensivstation versorgt werde. So war es dann auch. Ich habe mir das Kind dann doch kurz angesehen, es wäre ein Junge geworden. Ich konnte mich aber nicht richtig verabschieden, da ich schnell in den OP-Saal wollte. Ich bangte um mein Leben. Man ging davon aus, dass die Operation ca. eine halbe Stunde dauern würde, doch dann kam die nächste Überraschung. Die Plazenta war nicht herauszubekommen, da das Gewebe so weich war. Ich verlor viel Blut, sodass man mir die erste Blutkonserve anhängen musste. Mein Kreislauf brach zusammen. Nach circa einer Stunde bekam mein Mann, der ungeduldig auf mich wartete, endlich Bescheid gesagt, dass es sehr schwierig war und die Blutung kaum zu stoppen war. Man versuchte es mit einer Tamponade. Diese musste aber nach kurzer Zeit auch wieder entfernt werden, da die Sepsis schon so weit fortgeschritten war und dies einen neuen Infektionsherd hervorgerufen hätte.

Als ich die Augen öffnete und die Blutkonserve über mir hängen sah, war mir schon klar, dass die Situation schlimmer war als befürchtet. Es wurden alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet, um mich zu stabilisieren. Mein Blutdruck hielt nicht von allein. 50/30mmHg war das Höchste der Gefühle und kaum schlief ich ein, schlug alles Alarm. Der Entzündungswert lag bei 270 und der Hämoglobinwert bei 5,9. Mithilfe von Blutkultur und Abstrichen wurde festgestellt, dass die Infektion durch E. Coli-Bakterien und Streptokokken hervorgerufen wurde.

Das andere Problem war, dass sie nicht die gesamte Plazenta hatten entfernen können und ich somit Reste in der Gebärmutter behalten hatte. Die Ärzte diskutierten vor mir, wie es weiter gehen sollte. Der Gynäkologe wollte nicht sofort noch mal operieren obwohl er es müsse, wegen der Sepsis. Der Herd musste entfernt werden. Die Narkoseärzte berieten sich darüber, meinen Kreislauf zu stabilisieren. Also bekam ich eine Kanüle in die Halsschlagader gelegt, worüber ich Katecholamine (kreislauffördernde Medikamente) bekam. Ständige Blutkontrollen bewiesen, dass sich mein Körper im Ausnahmezustand befand. Noch im Operationssaal bekam ich ein Reserveantibiotikum (Meropenem), in der Hoffnung, dass es anschlägt. Mein Hämoglobinwert war ebenfalls noch viel zu niedrig. Also bekam ich eine weitere Blutkonserve. Es wurde immer wieder probiert, dass ich mich aufrichte im Bett. Doch kaum ging die Rückenlehne des Bettes etwas hoch, kippte der Blutdruck wieder weg.

Ich war so schlapp, dass ich weder essen noch mich im Bett drehen konnte. Ich war einfach nicht in der Lage dazu. Ich musste die Pfleger rufen, um mein Geschäft zu erledigen, der Rest ging ja wenigstens über den Katheter. Dass ich immer wieder mit Übelkeit zu tun hatte und sehr schlapp war, lag daran, dass ich immer noch einen zu niedrigen Hämoglobinwert hatte. Also bekam ich die dritte Blutkonserve. Durch den hohen Blutverlust hat man mir außerdem Flüssigkeit anlegen müssen. Meine Nierenwerte mussten ständig kontrolliert werden und auch, ob die Menge Flüssigkeit, die ich in den Körper bekam, auch aus dem Körper wieder herauskam. Irgendwann war ich so aufgeschwemmt, dass ich Schmerzen in sämtlichen Gliedmaßen hatte. Zusätzlich lief ein Tropf nicht in die Vene sondern para, sodass ich meinen linken Arm weder heben noch bewegen konnte. Am Ende bin ich aber glimpfig davon gekommen.

Am 23.06.2017 bin ich endlich auf die normale Station gekommen. Ich dachte, ich wäre neu geboren. Das Tageslicht tat so gut und vor allem, meine Kinder nach den ganzen Tagen wieder zu sehen. Denn nicht zu wissen, ob man sie und die Familie, Freunde und Bekannte jemals wieder sehen würde, war der Horror.

Im Krankenhaus wurde ich weiterhin regelmäßig untersucht, da die Plazentareste nicht rauskommen wollten, ich aber noch immer Blutungen hatte. Immer wieder lösten sich Koagel, aber leider nicht alles. Die Ärzte haben dann mit mir besprochen, dass ich ggf. eine weitere Operation (Kürettage-Ausschabung) durchführen lassen müsste, wenn es sich nicht von allein löst. Aber nicht zu diesem Zeitpunkt, da die Sepsis zu frisch war. Sie wollten, wenn möglich, noch ein paar Wochen abwarten.

Da sich mein Befinden nach ein paar Tagen so langsam etwas besserte, entschieden sich die Ärzte, mich in die ambulante Behandlung nach Hause zu schicken. Ich sollte aber mindestens zwei Mal die Woche zur Blutkontrolle und Ultraschalluntersuchung in die Klinik kommen. So haben wir es dann auch gemacht. Kreislaufmäßig ging es mir noch lange nicht gut. Ich war einfach nur froh, dass ich lebend heim durfte. Der Alltag zu Hause war allein nicht zu bewältigen. Ich hatte nicht die Kraft, drei Teller hochzuheben. Jeder Schritt war wie ein Marathonlauf. Doch habe ich mich immer wieder zusammengerissen. Oft kam es vor, dass der Kreislauf zu schwach war, ich blass wurde und Übelkeit dazu kam. Doch irgendwie habe ich es „bis dahin“ geschafft.

Bis dahin

Am 12. Juli 2017 habe ich Geschenke für den Kindergartenabschluss meiner Tochter zusammengestellt. Plötzlich merkte ich, dass ich Schmerzen in den Nieren bekam, stärker blutete und mich krank fühlte. Von jetzt auf gleich. Gleich kam die Angst wieder hoch.

Ich sagte meinem Mann leise, um die Kinder nicht zu erschrecken, dass etwas nicht stimmte. Er konnte es nicht glauben, bis ich im Fünfminutentakt Fieber gemessen hatte und die Temperatur von 37,3°C schnell auf 38°C hochging. Ich sagte ihm, dass wir schnell in die Klinik müssten. Also fuhren wir hin. Dort im Kreißsaal angekommen fragte mich der Oberarzt, ob ich sie vermisst habe oder warum ich wieder da bin. Ich teilte ihm mit, dass ich das Gefühl habe, dass was nicht stimmt. Er konnte es erst nicht glauben und sagte, ohne mich zu untersuchen, dass ich dann halt da bleiben soll und wir dann die vorgeschlagene erneute Operation früher als geplant in den nächsten Tagen durchführen werden. Als ich aber dann auf dem Untersuchungsstuhl saß, kam der nächste Schock. Ich blutete so stark, von jetzt auf gleich verlor ich 500ml Blut. Der Arzt lief raus und kam schnell aufgeregt wieder rein. Er sagte mir, dass wir notoperieren müssen. Mein Kreislauf war nicht so berauschend. Mein Mann sollte mich noch auf Station bringen, wo ich dann für die Operation vorbereitet werden sollte. Als ich auf dem Zimmer war, bin ich zur Toilette gegangen, wo ich dann merkte, dass die Blutung stärker und mein Kreislauf immer schwächer wurde. Ich hatte es gerade so aufs Bett geschafft. Dann wurde es heikel. Der Kreislauf brach zusammen. Mein Mann rief die Schwester und plötzlich war es laut im Zimmer. Zwei Ärzte kamen und – soweit ich das mitbekommen habe – drei Schwestern. Sie versuchten, mich wach zu halten. Ich weiß nur, dass ich starke Bauchschmerzen bekam und die Wolken draußen vorbeizogen wie vorgespult. Sie riefen immer: Halten Sie die Augen auf, halten Sie die Augen auf. Doch das war nicht so leicht. Der Blutdruck fiel wieder auf 50/30mmHg ab. Als sie mich etwas stabilisiert hatten, musste ich wieder auf die Intensivstation. Der Procalcitoninwert und der Entzündungswert waren wieder gestiegen. Wieder beginnende Sepsis. Als der Operationssaal für mich frei wurde, bin ich zur Schleuse geschoben worden. Auf dem Weg dorthin bekam ich eine taube Lippe und starkes Kribbeln in der linken Hand. Ich dachte schon, jetzt habe ich auch noch einen Herzinfarkt. Die Schwestern riefen den Oberarzt an. Der sagte aber, es käme wahrscheinlich vom falschen Atmen durch die Aufregung. Also wurde ich dann in Narkose versetzt. Wieder dauerte die Operation länger als erwartet. Ich habe wieder viel Blut verloren, sodass ich eine Blutkonserve bekommen musste. Als ich auf die Intensivstation zurückgebracht wurde, hat mein Mann wieder sehnsüchtig gewartet. Er hat gedacht, ich schaffe es diesmal nicht. Doch ich habe gekämpft. In der Zwischenzeit hat er meine Familie alarmiert. Ich muss sagen, dass ich aus einer Großfamilie mit neun Geschwistern komme. Wir haben alle einen super Zusammenhalt. Das ist sehr selten. Als dann einer meiner Brüder und meine jüngere Schwester nach der Operation auf mich warteten, konnte ich gleich besser atmen, als ich sie sah.

Ich möchte an dieser Stelle einen großen Dank an alle aussprechen, die an mich geglaubt haben und ganz besonders meinem Mann.

Am nächsten Morgen war ich weiterhin noch sehr geschafft und zwischenzeitlich wurde mir so übel, dass mein Blut erneut untersucht wurde. Der Hämoglobinwert war gesunken, also wurde erneut eine Blutkonserve angelegt. Es waren damit dann insgesamt 5 Stück. Für die Übelkeit bekam ich Vomex, was mich ziemlich müde machte. Also schlief ich die ganze Nacht endlich mal durch. Als ich dann am Morgen des 14.07.2017 aufwachte, hat man wieder versucht mich aufzurichten und ich habe es dann auch endlich geschafft zu sitzen, ohne dass mir schwindelig wurde. Also entschieden die Ärzte, mich auf die normale Station zu verlegen. Das war erneut ein sehr, sehr tolles Gefühl. Denn am 15.7.2017 habe ich dann doch noch so gerade eben meinen 35. Geburtstag im Krankenhaus feiern dürfen.

Am 16.07.2017 bin ich dann endlich entlassen worden. Müde, schlapp, aber ohne Blutungen. Am 17.07.2017 habe ich mich mit meinem Mann und meinen Kindern in den Flieger gesetzt und bin mit ihnen in den geplanten Sommerurlaub geflogen. Mir ging es keineswegs gut, aber ich wollte meine Kinder nicht wieder ohne mich lassen. Ich habe mich sehr zusammengerissen und ich muss sagen, es war die richtige Entscheidung, zwar lebensmüde, aber richtig.

Heute, am 10.02.2019, sieht es mit meiner Gesundheit so aus, dass ich immer wieder unter starken Kopfschmerzattacken leide, sehr mit Müdigkeit zu kämpfen habe, leichte Konzentrationsstörungen habe und immer mal wieder Schmerzen in den Gelenken.

Zu meiner Geschichte kann ich nur allen raten: Wer irgendwie das Gefühl hat, dass irgendwas mit seinem Körper nicht stimmt, sollte nicht warten, dies untersuchen zu lassen. Denn gerade bei einer Sepsis zählt jede Sekunde. Auch denke ich, dass einige Fehler im Krankenhaus bis zur Sepsis passiert sind, aber dennoch hatte ich gleich zweimal das Glück, sie zu überstehen. Trotz der schrecklichen Geschichte habe ich meinen Lebensmut nicht verloren. Klar denke ich fast täglich noch darüber nach, aber ich kann einfach nu